Cyber Mobbing, Stress in Schule und Familie

„WE can always be stronger, together UNITED AS ONE!“ - so der Tenor unter den Studierenden der Sozialen Arbeit an der FH Burgenland.

Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit der FH Burgenland arbeiten auch schon im Studium möglichst praxisnahe. Im Rahmen einer Kreativ-Lehrveranstaltung dokumentieren sie in Videos und Songs gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Burgenland, wie diese ihre psychosozialen Herausforderungen bewältigen.

Eisenstadt, 2. April 2024 - Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist nach der Covid-Pandemie und in Anbetracht multipler Krisen stark belastet – auch im Burgenland. Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit der FH Burgenland haben sich im letzten Semester intensiv mit dieser Thematik beschäftigt und mit Kindern und Jugendlichen in Jugendzentren, in der offenen Jugendarbeit und im schulischen Kontext gearbeitet. Entstanden sind dabei Kurzfilme, in denen die Jugendlichen selbst zu Wort kommen und auch über ihre Strategien zur Krisenbewältigung sprechen. Dass Jerry Meehan, der Bassist der Robbie-Williams-Band, die Teilnehmer*innen bei Sound und Post-Production angeleitet hat, war ein besonderes Highlight.

Gefördert wurde das Projekt vom Landesjugendreferat Burgenland und vom Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie Burgenland der Sozialen Dienste Burgenland GmbH. Die Studierenden waren dazu quer durch das Burgenland unterwegs, um mit Jugendlichen in direkten Austausch zu gehen, z.B. im Jugendzentrum Mattersburg, in der Offenen Jugendarbeit Pinkafeld, im SOS Kinderdorf Pinkafeld, sowie in einer burgenländischen Mittelschule.

Steigende Zahlen seit 2019 - Plateau scheint erreicht

Für die Zielgruppe der unter 18-Jährigen haben die Sozialen Dienste Burgenland unter der chefärztlichen Leitung von Dr. Roland Grassl ihr Angebot ausgebaut. Er führt in Zusammenhang mit der psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen aus, dass sich die Kontakte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Burgenland seit dem Jahr 2019 verdoppelt hätten.

Wir sprechen hier von 800 bis 900 Patient*innen pro Jahr mehr. Nach unseren Beobachtungen scheint nun ein Plateau erreicht zu sein.

Dr. Roland Grassl, chefärztlicher Leiter der Sozialen Dienste Burgenland, zuständig für die Zielgruppe der unter 18-Jährigen 

Er sei allen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern dankbar für ihren Einsatz. „Prävention ist Teil des Kjpp-Auftrags (Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie), den wir aber aufgrund der vielen zu behandelnden Minderjährigen nahezu nicht erfüllen können. Da sind wir froh, dass sich andere Profis in aufsuchender offener Jugendarbeit und in Jugendzentren sozialarbeiterisch und sozialpädagogisch dieser wichtigen Aufgabe annehmen.“

Das schadet dem psychischen Wohlbefinden

Zu viel Social Media Konsum, vor allem von TikTok, SnapChat, Instagram & Co., Cyber Mobbing, allgegenwärtiger Leistungsdruck, schlechte Noten und Ausgrenzungserfahrungen wurden von den interviewten Kindern und Jugendlichen als wesentliche Faktoren für Krisen in ihrem psychischen Wohlbefinden angeführt. Gefragt nach ihren Methoden zur Krisenbewältigung reichten die Antworten von „in die Therapiestunde gehen“, Sport betreiben bis zu Beten. Manche fliehen in virtuelle Welten, leider greifen einige auch auf Alkohol und Zigaretten zurück oder agieren in anderer Form selbstschädigend.

Der Appell derer, die mit den Kindern und Jugendlichen – etwa in Jugendzentren – arbeiten, lautet: „Wir brauchen mehr Unterstützung. Die Kids rufen laut genug, werden aber zu selten von den Verantwortlichen gehört. Wenn wir nicht in unsere Kinder und deren psychosoziale Gesundheit und Zukunft investieren, hat das Folgen für die ganze Gesellschaft.“

Soziale Arbeit versteht sich auch als Megaphon für die Anliegen insbesondere vulnerabler und ausgrenzungsgefährdeter Kinder und Jugendlicher. Sie geben berührende Einblicke in ihre Bewältigungsstrategien und geben klare Aufträge, wie sie die Jugendarbeit unterstützen kann.

Manfred Tauchner, Leiter des Departments Soziales an der FH Burgenland, Sozialarbeiter und Studiengangsleiter

„Das Echo aus den Jugendzentren, dem Landesjugendreferat, der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Sozialpolitik klingt durch die Präsentation und Diskussion unseres partizipativen Kreativprojekts „YOUnited for Mental Health im Burgenland“ nach. Die Botschaft der Jugendlichen ist angekommen „WE can always be stronger, together UNITED AS ONE!“ Danke nochmals Dr. Roland Grassl für die Initiative, LRin Mag.a Daniela Winkler für die Unterstützung!“, so Tauchner.

Mehr zu den Studiengängen der FH Burgenland unter www.fh-burgenland.at

Rückfragehinweise:
Mag.a Christiane Staab
Marketing & Kommunikation
Fachhochschule Burgenland GmbH
Tel: +43 (0)5 7705 3537
E-Mail: christiane.staab@fh-burgenland.at


# Gepostet in:
News, Presse, Aktuelles