
„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun“
Mit diesem Zitat von Mark Twain eröffnete Barbara Kramer-Meltsch, Geschäftsführerin des Absolvent*innennetzwerks alumni FH Burgenland, den spannenden Live-Talk und führte somit gleich in das Thema „Welt verbessern“ ein. Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe wurden auch diesmal wieder engagierte Alumni auf das virtuelle Podium geholt, die manchmal auch Schritte wagen, um steinige Pfade zu bestreiten und sich in den Dienst der guten Sache stellen. Dabei sprachen sie über ihren Werdegang, ihre Motivation und darüber, was sie bewegt und wie wichtig es ist, sich auch abgrenzen zu können.
Live-Talk verpasst? Den Stream zum Nachsehen findet ihr gleich hier:
Wer sind also diese vier Alumni, die nachhaltig einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen und sozialen Zusammenleben leisten?
Melanie Balascovics, designierte Direktorin der Caritas Burgenland und Absolventin des Departments Wirtschaft:
Als jahrelange Burgenland Heute Moderatorin und Journalistin ist Melanie Balaskovics vor allem im Burgenland sehr bekannt. Während ihres Studiums an der FH Burgenland hat sie viel Pionierarbeit mitbekommen. Sie war im ersten Jahrgang des Diplomstudiengangs Internationale Wirtschaftsbeziehungen inskribiert und später auch im ersten Jahr des Masterstudiengangs Internationales Weinmarketing dabei. Auch wenn sie ursprünglich mit ihrem Wirtschaftsstudium einen anderen Weg einschlagen wollte, so führte es Melanie Berlascovics in ihren jungen Jahren vorerst zufällig in einen ganz anderen Bereich:
Dass sie dort über 23 Jahre „hängen bleibt“, mit dem hatte sie anfangs nicht gerechnet, erzählt sie. Jetzt sei es jedenfalls Zeit für etwas Neues, um ihre Fähigkeiten auch auf einem anderen Gebiet einzusetzen. Schon während ihrer Tätigkeit beim ORF, tendierte sie immer mehr in Richtung Soziales, was sie nun versucht in ihrer neuen Position umzusetzen. Im Laufe des Jahres übernimmt sie den Job der Leitung der Caritas Burgenland, befindet sich gerade in einer sehr intensiven Einarbeitungsphase und freut sich schon sehr auf diese Aufgabe. Soziales Engagement ist ihr jedenfalls nicht fremd, denn in den vergangenen vier Jahren ist bei ihr im ORF Licht ins Dunkel als Aufgabenbereich dazugekommen. Durch diese Arbeit verstärkte sich schließlich ihre Idee sich in diesem Bereich zu verwirklichen.
„Das hat mich dann gefangen genommen und irgendwann weiß der Mensch dann einfach, ok jetzt bist du da, wo du eigentlich hingehörst. Und je mehr ich für Licht ins Dunkel als Journalistin in sozialen Einrichtungen unterwegs war und das Aufgabenfeld immer näher kennenlernen konnte, ist mir klar geworden, es ist jetzt so weit. Jetzt gehst du und stürzt dich in den Bereich, den das Herz vorgibt“, erzählt sie. Auch die Kooperation mit Studierenden der FH Burgenland bei Licht ins Dunkel, bei denen sie mit motivierten Studierenden aus dem Bachelorstudiengang Information, Medien und Kommunikation, zusammenarbeitete, war für sie wieder ein Ansporn, Neues zu wagen und Neues zu tun.
Carina Hörting, Leiterin Human Resources der Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ) und Absolventin des Departments Gesundheit & des Departments Wirtschaft:
Auch Carina Hörting weiß die Bedeutung eines Lächelns zu schätzen. Ihr war schnell klar, dass sie sich beruflich dem Wohl der Menschen widmen möchte. Nicht ohne Grund hat sie den Bachelor in Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung und die beiden Masterstudiengänge Integriertes Versorgungsmanagement sowie Human Resource Management absolviert. Auch bei ihr legte die FH Burgenland den ersten Stein für ihre berufliche Karriere. Denn während der Lehrveranstaltung mit dem Geschäftsführer der GGZ als Vortragenden, wusste sie, dass sie ihren beruflichen Weg dort einschlagen möchte. Für Carina Hörting ist es in ihrer Position wichtig zu wissen, welche Anliegen und Wünsche ihre Pflegemitarbeiter*innen haben. Denn so können Personalkonzepte richtig aufgesetzt werden, die schlussendlich die gewünschten Wirkungen erzielen. Das zeigte auch ihr Einsatz im vergangenen Frühling, als Corona in den Pflegeheimen Einzug hielt. Sie packte persönlich mit an, um ihre Kolleg*innen zu entlasten.
Auch andere Kolleg*innen der Verwaltung taten es ihr gleich und unterstützen wo es nur ging. Mehr dazu hier.
Daniel Novak, Sozialarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe im Amt der Burgenländischen Landesregierung und Absolvent des Departments Soziales:
Daniel Novak absolvierte den allerersten Jahrgang des Bachelorstudiums Soziale Arbeit, der 2014 startete. Dabei entschied er sich für den Schwerpunkt Kinder und Jugendhilfe, der auch jetzt noch zu seinem Aufgabenbereich gehört. Auch wenn er in seiner Position zurzeit mehr als Zentrale fungiert, für Organisatorisches und Strukturelles zuständig ist und sich auch in der Rolle der Aufsicht befindet, so ist er mit vielen Sozialarbeiter*innen im engen Kontakt und kennt ihre Sorgen und Nöte.
Er habe das Gefühl, dass Leute immer mehr polarisieren, also schwarz-weiß denken. Diese Auffassung sei problematisch, da es schwer differenzierte Auseinandersetzungen zu gesellschaftskritischen politischen Themen zulasse, erklärt Daniel Novak. „Daher wird soziales Engagement für kulturelle und religiöse Randgruppen bzw. für Leute, die es gerade nötig haben, Unterstützung zu bekommen, in nächster Zeit umso wichtiger.“
Kathrin Renz, Büroleitung des Generalsekretärs im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und Absolventin des Departments Energie & Umwelt:
Als Präsidentin und Mitbegründerin des FH Burgenland alumni-Vereins ist Kathrin Renz mit der FH Burgenland noch eng verbunden. Als selbst bekennende Optimistin liebt sie es, Personen aus unterschiedlichsten Sphären und Interessensgebieten zu verbinden und in Kontakt zu bringen.
Als Absolventin des Diplomstudiums Energie- und Umweltmanagement an der FH Burgenland bringt sie ihre erlernte Expertise nun im Klimaschutz-Ministerium ein. Für sie bedeutet Nachhaltigkeit und soziales Engagement vor allem Verantwortung zu übernehmen. „Verantwortung zu übernehmen im Miteinander aber auch im eigenen Einflussbereich privat oder beruflich. Dort, wo man die Möglichkeit hat, soll man aktiv hinschauen und versuchen, seinen Beitrag zu leisten, um vielleicht auch etwas zu ändern.“ Wenn man von gelebter Nachhaltigkeit spricht, seien es meistens drei Bereiche die kombiniert betrachtet werden sollten: nicht nur die ökologischen Aspekte, sondern auch die wirtschaftliche Seite und den sozialen Aspekt, erklärt sie. „Eine gute Ausgeglichenheit zwischen den drei Säulen ist im Bereich der Nachhaltigkeit ganz wichtig.“
Dass es allen vier Alumni wichtig ist, nachhaltig und optimistisch an unserer Zukunft zu arbeiten und zusammenzuhalten, bezeugten sie sehr authentisch und sympathisch in einer gemeinsamen Diskussionsrunde mit folgenden Fragestellungen:
- Wie wichtig sind ein großes Netzwerk und der persönliche Kontakt zu den Mitmenschen bzw. zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
- Wie gelingt es, unterschiedliche Standpunkte und Interessen unter einen Hut zu bekommen?
- Wie viel Rationalität ist bei Entscheidungen gefragt und wie viele Emotionen haben Platz?
- Wie schwer ist es, bei Umweltfragen diplomatisch zu bleiben?
- Wie schafft man es, eine Work-Life-Balance zu finden und sich abzugrenzen?
- Wie wichtig ist das Commitment der Kolleg*innen, Freunde, Familie und generell der Menschen, um die Welt ein klein wenig besser zu machen?
Zusammenfassend wurde klar:
Ob nun für den Klimaschutz oder für den sozialen Bereich - am Ende ist es stets wichtig, nicht aufzugeben und seine Ziele und Visionen zu verfolgen. Wesentlich dabei ist, aufeinander einzugehen und miteinander zu reden, damit lösungsorientierte Ansatzweisen gefunden und bestmögliche Entscheidungen getroffen werden können. Essentiell ist auch ein respektvoller, liebevoller und wertschätzender Umgang miteinander.
Am Ende gab es noch einige Tipps von unseren Alumni:
- Optimistisch bleiben, sein Bestes geben und Gutes tun, das motiviert. Auch wenn es manchmal Phasen gibt, in denen man in den sauren Apfel beißen muss, lohnt es sich am Ende und man erntet die Früchte. Schließlich kommen auch wieder andere Phasen und auf die lohnt es sich, hinzuarbeiten.
- Abschalten und Berufliches von Privatem trennen, auf sich und seinen Körper hören und sich nicht überschätzen. Der Körper zeigt rasch an, wann man einen Gang runterschalten sollte.
- Mit positiver Energie und einem Lächeln in den Tag starten, dann bekommt man das Positive auch wieder zurück.
- Das Leben ist viel zu kurz: man soll fröhlich sein, man soll lachen können und dann ist alles gleich viel schöner, das Miteinander ist angenehmer und so kann jeder ein Stück weit einen Beitrag für die Welt leisten.
Bei so viel Positivität können wir alle nur motiviert und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wir freuen uns jedenfalls schon auf den nächsten Alumni Talk. ;)